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Die
Uhrmacherfamilie Roetig in Hachenburg
Trotz
des Untergangs der Uhrmacherei in Neuwied wurde sie nicht weit weg in der
kleinen Residenzstadt Hachenburg von dem Kinzing-Mitarbeiter Roetig (1)
und seinen Nachkommen noch 150 Jahre weitergeführt. Johann
Anton Roetig war neben Hermann Achenbach
vielleicht
der wichtigste Mitarbeiter der Kinzings, bis er etwa 1780 in seine
Heimatstadt Hachenburg zog und sich dort selbständig machte. Fabian erwähnt
auch dessen Vater Albert als Uhrmacher, aber es ist nicht klar, auf
welche Quellen er diese Annahme stützt. Die einfachen Standuhren, die den
Namen Roetig tragen, werden von Fabian um 1765 datiert, als
Anton Roetig erst 15 Jahre alt war, aber wie oben erwähnt, könnten
diese Uhren ebensogut aus den Jahren 1780 bis 1790 stammen.
Wichtige
Hinweise auf die Bedeutung von Roetig liefert 1790 Meusel (2) in
seinem „Museum für Künstler und für Kunstliebhaber" und
auch Huth 1928 in seinem Buch „Abraham und David Roentgen und
ihre Neuwieder Möbelwerkstätte ", wobei zitiert wird, dass Roetig
1782 dem Grafen zu Wied eine Uhr „a la Franklin" für 16 Reichstahler verkaufte. (3) Sein Sohn Wilhelm Roetig war Uhrmacher
und Optiker, eine Berufskombination, die im 19. Jh. in einigen Familien
geführt wurde. Er schliff selbst seine Linsen, fertigte Fernrohre und
Stative, und angeblich hat er auch ein Knieharmonium entwickelt, von dem
noch ein Torso im Hachenburger Westerwaldmuseum zu sehen ist.
Als
Uhrmacher hat Friedrich Wilhelm Roetig
sich verewigt, indem er das Meisterwerk, die „freischwingende
Fensterpendeluhr", schuf. Diese Uhr ist noch heute im ursprünglichen
Geschäftshaus von Roetig am
Alten Markt zu sehen und steht unter
Denkmalschutz. Vermutlich ist die im Prager Museum für Technologie
befindliche Cercle-Tournant-Uhr auch von ihm. Friedrich Wilhelm's Sohn Emil
Roetig war ebenfalls Uhrmacher und beschäftigte sich mit
Kleinuhren. Er baute ein extrem flaches Uhrwerk und setzte es in einen
Preußischen Thaler ein. Nach einem Artikel von Anton Lübke im
Neuwieder Heimatkalender von 1968 stellte Roetig auch Sägeuhren
her. Sein Sohn, der letzte Uhrmacher der Familie Roetig, starb 1927
mit 71 Jahren, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Einer seiner Lehrlinge gründete
ein Uhrmachergeschäft, das sich noch heute im Besitz der Familie in
Hachenburg befindet. Es ist anzunehmen, dass sich noch mehrere signierte
und unsignierte Uhren aus der Werkstatt der Familie Roetig, im
Bereich des Westerwaldes, in Privatbesitz befinden.
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