. | . | . |
Uhrmacherei in Osnabrück im 19. Jahrhundert 1 |
Uhrmacher in Osnabrück im 19. Jahrhundert |
. | |
zu Regionalen Uhrmacherei/Osnabrück zu Regionale Uhrmacherei D zu Regionale Uhrmacherei zu Sammler-Ecke Home Hanse |
|
Über die Uhrmacher in Osnabrück liegen eine Reihe von Nachrichten im Staatsarchiv Osnabrück vor aus denen sich einige Schlüsse ziehen lassen. Die Uhrmacher waren, wie wohl überall, Mitglieder des Schmiedeamtes . Dieser Zusammenhang ist logisch wenn man davon ausgeht, daß die ersten und wichtigsten Uhren die Turmuhren waren, die von Schmiedemeistern angefertigt wurden. Dem Schmiedeamt in Osnabrück gehörten außer den Großuhrmachern noch folgende Handwerker an: Schlosser, Schmiede, Kupferschmiede, Zeugschmiede, Nagelschmiede, Messerschmiede, Gelbgießer, Büchsenmacher usw.. Der Zwang, sich diesem Amte anzuschließen gab es um 1817 nicht mehr. Er war in der Franzosenzeit aufgehoben worden. Der Uhrmacher Heyl, vermutlich Sprecher der Uhrmacher im Schmiedeamt plädierte für die Wiedereinführung des alten Zustandes, weil kein Amt und keine Gilde so gut wie die der Schmiede und Schlosser im Stande seien, das Meisterstück eines Uhrmachers mit zu beurteilen. Auffallend ist, daß auch in Osnabrück die Zahl der Uhrmacher schon im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts erheblich anwächst. Im Jahre 1792 gab es in Osnabrück 2 Uhrmacher, 1817 sind es schon 8! Diese Zahl nahm in den folgenden Jahren sehr zu. 1822 möchte sich F.A. Fromme als Uhrmacher niederlassen. Die Prüfungsmeister der Gilde tauchen in den Urkunden häufiger auf, so Godders und Hüdepohl, W. Heyl und Gralmann. Der Name Gralmann wird unterschiedlich geschrieben., mal mit einem "h", mal ohne, auch Graelmann. Ferner arbeiten um 1848 Grahlmann senior und junior, also Vater und Sohn. Weitere Prüfungsmeister sind Goette, D.Cramer, I.Lautz, E.A. Eckhardt, Finkmann, Gersie, Heuser und Albert Lescow. Der Letztere, dessen Vater bereits Uhrmacher in Osnabrück war, hat die Uhrmacherkunst bei Meister Heyl erlernt und ist ein Vorfahre des heutigen modernen Uhrengroßhandels Baron. C. W. Heyl war ein hervorragender Meister. Er bildete mehrere Lehrlinge aus. Auch der bekannte Hamburger Ludwig Nieberg, geboren 1806 in Quakenbrück, erlernte bei ihm das Uhrmacherhandwerk. Er brachte es zu einem der führenden Chronometermacher in Deutschland und Uhrmacher der Hamburger Sternwarte, was eine hevorragende Position war. 1821 legt L. Heimbrock sein Meisterstück vor. Die beiden Gutachter machen den Vermerk: "das (E)Schappement ist unter aller Critik". Es wird sich um eine Taschenuhr gehandelt haben, bei der die Prüfungsmeister die Gangteile beanstandeten. Manche Uhrmacher wanderten aus südlich gelegenen Landschaften zu. Heyl und Grahlmann waren gebürtig aus Herford, Uhrmacher Schröder aus Steinforth (bei Neuß), allerdings kamen die Brüder Ellebrecht aus Melle. 1826 legte Daniel Cramer seine Meisterprüfung ab, 1829 Uhrmacher Eckhard und 1842 H. Finkmann. zu Regionalen Uhrmacherei/OsnabrückStatuten der Uhrmacher-Innung In Osnabrück kam es ebenfalls sehr spät zur Bildung einer Uhrmacherinnung. Einen Satzungsentwurf reichten die Uhrmacher, vertreten durch H. Finkmann, 1861 beim Magistrat der Stadt Osnabrück ein. Sie sagt einiges über die verlangten Prüfungen aus und ist deshalb aufschlußreich: Man darf nicht vergessen, daß in einer relativ kleinen Stadt der Meisterprüfling auch der zukünftige Konkurrent der Prüfungsmeister war. Sie legten zwar einen Schwur auf Unparteilichkeit ab, konnten es aber letzlich nicht sein.
Für weitere Informationen wende Dich bitte an : Heinz-Günter Vosgerau, Restaurator/Uhrmachermeister |
zu Regionalen Uhrmacherei/Osnabrück |