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Uhren
und Uhrmacher vom Mittelrhein 11 |
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Ein Streifzug durch ihre Geschichte. |
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zu Mitterhein. Uhrmacher Wenig bekannte Uhrmacher des 18./19. Jh. aus Koblenz und UmgebungIn der Fachliteratur wird ein Lallier J.B. aus Koblenz erwähnt, für die Zeit um 1780, von dem aber bisher sonst nichts bekannt geworden ist. (1) Von dem Koblenzer Uhrmacher Letzlöh, ebenfalls aus dem 18. Jh., befindet sich eine Uhr im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart. (2) John Dueber, ein gebürtiger Koblenzer, wanderte mit 16 Jahren nach Amerika aus und absolvierte bei dem Taschenuhrgehäusemacher F. Doll in Cincinnati eine Lehre. 1865 gründete er dann ein eigenes Geschäft, das sehr rasch expandierte. 1875 wird es unter dem Namen „Dueber Watch Case Manufacturing Company" geführt und weltweit als der größte Taschenuhrgehäusehersteller bezeichnet. Die Fabrik hatte zu dieser Zeit acht Dampfmaschinen mit einer Gesamtleistung von 720 PS. (3) 1886 erwirbt Dueber ein größeres Aktienpaket der Hampden Watch Co. und verfügte so über eine Sperrminorität. Dueber hatte somit auch die Möglichkeit, die Produktion der eigentlichen Uhrwerke zu beeinflussen. Es kommt zur Gründung der Hampden - Dueber Watch Co. Im Todesjahr von Dueber 1907 stellte die Firma 1000 Uhren pro Tag her. Der Personalbestand betrug zeitweise 3000 Personen. 1919 wurden die gesamten Produktionsanlagen nach Russland verkauft. (4) Ein Uhrmacher Doll in Koblenz erhielt im Jahre 1927, 1929 und 1932 jeweils ein Patent auf elektromotorische Auzugsvorrichtungen für Uhren. (5) Ein weiteres Patent mit der Jahreszahl 1931 gibt seinen Wohnort mit Wuppertal-Barmen an. Ob er mit Doll in Cincinnati verwandt war, ist nicht bekannt und muss noch recherchiert werden. Europaweit bekannt wurde der Uhrmacher Christian Martin, der 1835 in Irmenach, Kreis Zell geboren wurde. 1867 stellte er eine Schauuhr fertig, mit der er durch Europa reiste und sie ausstellte. Diese Uhr wurde 1876 in die Vereinigten Staaten verkauft. Martin baute eine zweite Uhr, die er 1891 unter anderem auch in Waldbröl ausstellte. Bei der Uhr handelte es sich im wesentlichen um einen Figurenautomaten (die Figuren der 12 Apostel). (6) Besondere Erwähnung findet der Uhrmacher J.J. Rüdel aus Koblenz im Lexikon der Uhrmacherei von Schulte. Er wird dort als angesehener und tüchtiger Fachmann bezeichnet, der sich hauptsächlich dem Bau von Großuhren widmete. (7) Rüdel ist für die Zeit von 1840 bis 1868 an Hand der Koblenzer Adressbücher als Uhrmacher nachgewiesen. (8) Er wurde am 3.4.1803 in Koblenz geboren und starb zu Koblenz am 29.1.1882. Eine von ihm gebaute Turmuhr steht heute noch in einem Rathaus am Mittelrhein und weist einige technische Besonderheiten und Eigenarten auf, die von anderen Turmuhren nicht bekannt sind. Dies deutet darauf hin, dass es sich um eine eigenständige Konstruktion von Rüdel handelt. Die Signatur J.J.Rüdel in Coblenz ist fester Bestandteil des Schlagwerk-Gussrahmens und nicht nachträglich angebracht worden. Das Gesamtbild dieser Uhr lässt vermuten, dass es sich um ein Exemplar aus einer Serie handelt. (9) Ein weiterer Hersteller von Turmuhren war Heinrich Zilliken in Münstermaifeld. Er wurde 1841 in Cochem an der Mosel geboren und verstarb am 4.11.1900 zu Münstermaifeld. Zwischen 1865 und 1870 gründete er in Münstermaifeld eine Turmuhrenfabrik. 1883 soll er bereits 21 Turmuhren gebaut haben. Sein Sohn Mathias führte das Geschäft bis 1912 fort. (10) In vielen Gemeinden des Umlandes, an Mosel und Rhein, versehen noch heute die robusten und hochwertigen Turmuhren von Zilliken ihren Dienst oder sind die Schmuckstücke lokaler Museen. |
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