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Die
Reparatur der Bulle-Clock 1 |
Eine Einführung in die Konstruktion und Funktionsweise sowie die Reparatur / Einstellung |
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Bitte Bilder zum Vergrößern anklicken Anmerkung: Fragen und Informationen an/für den Autor Frank Dunkel. |
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Bitte Bilder zum Vergrößern anklicken 1 Konstruktionsprinzipien der UhrDie Bulle-Clock hat eine für ihr Alter eigenartige Konstruktion. Verglichen mit den sonstigen Uhren dieser Zeit ist alles anders. Das Pendel treibt das Uhrwerk an, die Pendelfeder ist aus Stoff, der Isochronismus wird durch eine zylindrische Feder erzeugt und das Pendel soll möglichst weit schwingen.. Dafür zeigt die laufende Uhr einen relativ genauen Gang über eine lange Zeit ohne Wartung. Auch die Batterie, eine handelsübliche Zelle, hält viele Jahre. 1.1 Das PendelBild 1 zeigt das Prinzipbild. Die Spule schwingt um einen stabförmigen Magneten. Jedes Mal, wenn der Stromkreis geschlossen wird, wird die Spule nach rechts getrieben. Also muss bei jeder Schwingung einmal kurz der Stromkreis geschlossen werden, um die Uhr in Gang zu halten. Bild 2 zeigt den Stromkreis, der durch das Pendel bis zur Spule und durch die 2. Pendelstange wieder zurück bis zum Kontaktstift geht. Der Kontakt wird mit der Ankergabel hergestellt. Eine Seite der Gabel ist aus Silber, ebenso der Kontaktstift am Pendel. Die andere Seite der Ankergabel ist aus Kunststoff, so dass der Kontakt nur einmal pro Schwingung geschlossen wird. Bild 3 zeigt die Kontaktanordnung im Detail. Bild 4 zeigt den Stromverlauf. Die Pfeile geben die Stromrichtung an. 1.2 Der KontaktDer Kontakt ist eine recht komplexe Angelegenheit. Während der Linksschwingung gelang der Silberstift des Pendels gegen das Kunststoffplättchen. Der Stromkreis bleibt offen. Schwingt das Pendel anders herum, so gelangt der Silberstift gegen das Silberplättchen an der Ankergabel. Da der Anker nur mit einem hohen Übergangswiderstand (Öl an der Ankerwelle) mit dem Werkgestell verbunden ist, gibt es eine Silberfeder, welche die Ankerwelle mit dem Werkgestell leitend verbindet. Bild 5 zeigt diese Anordnung. Der Silberstift des Pendels hat etwas Spiel in der Gabel. Bewegt sich das Pendel nur ein ganz klein wenig, wird der Kontakt kurzzeitig geschlossen, und das Pendel schwingt hoch. Diese Uhr ist also selbstanlaufend! Ist der volle Pendelausschlag erreicht, so wird der Kontaktschluss zur Gabel so kurz, dass das Pendel nicht noch weiter ausschwingt. So erreicht der Kontakt eine Stabilisierung der Pendelamplitude. 1.3 Das RäderwerkDas Räderwerk ist einfach aufgebaut und für eine Großuhr sehr klein. Ein Klinkenrad mit einer Schnecke greift direkt in das Minutenrad. Gleichzeitig ist das Schneckengetriebe bei der Zeigerstellung selbstsperrend. Der Rest des Räderwerks (Wechselrad und Stundenrad) ist wie bei anderen Uhren gebaut. Bild 6 zeigt das Räderwerk. Dieses Bild kann auch eine Hilfe beim Zusammensetzen sein. 1.4 Die IsochronismusfederEine Eigenart dieser Uhr ist die Pendelfeder aus Seide. Diese Feder muss die Pendelstange von dem Gehäuse elektrisch isolieren. Nun hat eine handelsübliche Pendelfeder die Eigenschaft, die großen Schwingungen im Verhältnis zu den kleinen zu beschleunigen, so dass alle Schwingungen am Ende gleich schnell erfolgen. Das kann die Textilpendelfeder nicht. Daher ist eine sogenannte Isochronismusfeder eingebaut. Durch diese Feder wird das Pendel zusätzlich in die Mittellage zurückgezogen. Der Pendelausschlag kann – und soll – bei dieser Uhr sehr weit sein, nach meinen Messungen an einer Musteruhr sind das von der Mittellage aus 9°. Dadurch ergibt sich nach dem Lehrbuch der Uhrmacherei von Saunier, Bd. 3, Seite 134, die Verspätung von 2 Minuten und 15 Sekunden pro Tag, verglichen mit einer Uhr ohne Isochronismusfehler. Siehe dazu die Tabelle. Bei richtiger Einstellung der Feder sollen sich keine Gangunterschiede bei voller und gebrauchter Batterie ergeben, also bei großer und kleiner Pendelamplitude. Bild 7 zeigt den Aufbau. Tabelle:
Für weitere Informationen wende Dich bitte an : Frank Dunkel |
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