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Kunst der Uhrmacher im
Siegerland 1 |
Etwa 50 Hersteller inzwischen belegt / Dokumentation soll erweitert werden |
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E Eine ähnliche Entwicklung fand in anderen deutschen Ländern und Fürstentümern statt, z. B. im nahe liegenden Sauerland oder im Bergischen Land. Ähnlichkeiten mit Neuwieder Uhren Aber die ältesten Siegerländer Bodenstanduhren weisen große Ähnlichkeiten mit den Uhren der zeitgenössischen Neuwieder Uhrmacher auf. Dieses Phänomen lässt sich leicht erklären, denn ein Hermann Achenbach, gebürtig aus Marienborn, zog nach Neuwied, wo er bei dem berühmten Uhrmacher Christian Kintzing I arbeitete. Achenbach heiratete 1751 dessen Schwester und lieferte wahrscheinlich auch Uhren ins Siegerland.
Die frühesten
Bodenstanduhren von Johann Geor Müller - noch heute Geschäft in Bahnhofstraße Es ist auch bekannt, dass Johann Georg Spies von 1774 bis 1777 Johann Peter Stahlschmidt aus Plittershagen bei Freudenberg als Lehrling ausbildete. Stahlschmidt soll wiederum seine Söhne Eberhard und Tillmann ausgebildet haben sowie Johann Heinrich Gräff, und Johann Friedrich Müller. (Die Nachkommen des Johann Friedrich Müller betreiben noch heute ein Uhren- und Schmuckgeschäft in der Bahnhofstraße in Siegen.)
Nach dem Tode der Gebrüder Spies in Siegen (Johann Georg starb 1795
kinderlos und Johann Heinrich 1815 mit weiblichen Nachkommen, die keinen
Uhrmacher heirateten) übten ab 1813 bis etwa
1844 die
Gebrüder Johann Heinrich und
Johann Anton Schmidt das Uhrmacherhandwerk in Sie Nachfrage in umliegenden Orten In der Biedermeierzeit gab es allmählich mehr Uhrmacher in Siegen, bedingt durch die steigende Einwohnerzahl und den resultierenden Bedarf. Uhren sind erhalten von Baldus, Feindler, Kahlen, Maas, Schmidt, Spies, Vorländer u. a. Natürlich gab es auch eine entsprechende Nachfrage in umliegenden Orten wie Hilchenbach, Neunkirchen und Freudenberg Es sind z. B. Uhren von Brücher, Herz und Becker aus Hilchenbach, sowie Ruben und Baumgarten aus dem Raum Neunkirchen und Stahlschmidt, Gräff und Müller aus Freudenberg belegt. Manche ländliche Uhrenhersteller stammten nicht aus dem traditionellen Uhrmacherberuf, und andere, besonders Schmiede und Schlösser, haben die Uhrmacherei als Nebenerwerb betrieben. Man sagt Johann Heinrich Hoffmann aus Trupbach nach, dass er in jedem Winter ein Uhrwerk gefertigt habe, während er ansonsten seiner bäuerlichen Tätigkeit nachging. Wahrscheinlich hat er sein Wissen über den Bau von Uhrwerken von seinem Schwiegervater übernommen, dem Uhrmacher Hermanus Richter aus Trupbach, der, wie seine Vorfahren Turmuhren wartete. |
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