1. Voller Stundenschlag 1- 12. (Nur) Angabe der vollen Stunden; bei frühen Uhren und häufig bei Bodenstanduhren bis
hinein ins 19. Jahrhundert gebräuchlich.
2. Angabe der vollen und halben Stunden,
wobei die halben Stunden nur mit einem Schlag angegeben werden.
Diese Form ist ab 2. Hälfte des 17. Jh. in Frankreich und bis
heute überall, aber erst in anderen Ländern ab 19. Jh.
gebräuchlich. Allerdings in Teilen von Deutschland im 18. Jh.
auch bekannt z. B. im bergischen Land, wo die halbe Stunde auf
einer kleinen Glocke oder Tonfeder geschlagen wird (meistens als
„passing strike“).
3. Passing Strike in England
(auch „angerissener Schlag“
oder Schlag "en passant")
= 1x bei der vollen Stunde vom Gehwerk betätigt.
4. Comtoiser Schlag.
Die Comtoise-Uhren schlagen die vollen und halben Stunden und
wiederholen die volle Stunde ein paar Minuten danach.
Ähnlich funktioniert der Ribotta-Schlag
bei Italienischen Uhren (s. Nr. 11).
In Deutschland wurde früher bei Kirchturmuhren
auch weit verbreitet die volle Stunde nachgeschlagen, aber
unmittelbar.
5. Holländischer
oder Wechsel-Schlag
(sog. Dutch Striking auf
Englisch). Angabe der vollen und halben Stunden jeweils mit voller
Schlagzahl.
Die halben Stunden werden zur Unterscheidung auf eine andere
Glocke geschlagen Auch Bauweise in England bekannt, aber um ½
wird die vergangene Stunde und nicht die kommende geschlagen.
6. Dreiviertelschlag (auch
¾-Schlag oder
Berner Schlag). Alle Viertel
werden angegeben und (nur) beim vierten Viertel wird die volle Stunde auf eine
größere Glocke geschlagen.
Im
Gegensatz zur Petite Sonnerie, wo die 4 Viertelschläge NICHT
geschlagen werden.
7. Petite
Sonnerie,
bei dem die Viertelstunden - ggfs. mit
Doppelschlag auf 2 Glocken - angegeben werden.
Zur vollen
Stunde wird die Stundenzahl ohne
Viertelstunden auf eine größere Glocke geschlagen.
8. Grande
Sonnerie
(primär Frankreich/Schweiz) bei jeder Viertelstunde wird zuerst die
volle Stunde
auf eine größere
Glocke
und dann die Viertel (meist im Doppelschlag)
angegeben - aber nicht
zur vollen
Stunde, hier wird die Stundenzahl ohne
Viertelstunden geschlagen.
9. Vierviertelschlag
mit vollem Nachschlag (auch
4/4-Schlag,
Wiener Vierviertelschlag
oder Wiener-Vollstundenschlag).
Hier wird nach jedem Viertelschlag die volle
vergangene
Stunde
nachgeschlagen.
Sonderformen
10. Die
Glasen bei
Schiffsuhren.
Aufteilung der 12 Stunden auf 3 x 4 Stunden mit Halb- und
Stundenschlag. Dabei wird pro vergangener halben Stunde ein
Schlag (bis max. 8) geschlagen. Die geraden Schläge 2, 4, 6 und
8 erfolgen als Doppelschlag. Der nächste Schlag nach einem
Doppelschlag wird durch eine kurze Pausen getrennt. Beispiel:
10.30 Uhr = 5 Schläge = Bim/Bam - Bim/Bam - Bim.
11. Italienischer (6-Stunden)Schlag
von 1 bis 6 und um 7 bzw. 19 Uhr fängt der Schlag mit 1 wieder
an. Evtl.
kombiniert
mit Viertelstundenschlag vorher und nachher oder
Ribotta
(Stundennachschlag, s.a.
Nr. 4
Comtoiser Schlag).
12. Roman Striking
(Römischer Schlag) – nur bei Knibb in England -
Schlagfolge nach den römischen
Zahlen:
I = 1x auf Glocke A
II = 2x auf Glocke A
III = 3x auf Glocke A
IV = 1x auf Glocke A und 1x auf Glocke B
V = 1x auf Glocke B
VI = 1x auf Glocke B und 1x auf Glocke A
VII = 1x auf Glocke B und 2x auf Glocke A
VIII = 1X auf Glocke B und 3x auf Glocke A
IX = 1x auf Glocke A und 2x auf Glocke B
X = 2x auf Glocke B
XI = 2x auf Glocke B und 1x auf Glocke A
XII = 2x auf Glocke B und 2x auf Glocke A
Also ganz logisch, hat aber nichts mit Rom zu tun, sondern den
römischen Zahlen !
13. Japan.
Die 12 Tagesstunden werden in 2x 6 geteilt und fangen mit 9 an
und gehen rückwärts bis 4. Die Halbstunden werden angezeigt mit
einem Schlag nach ungeraden Zahlen und 2 Schlägen nach geraden
Zahlen. Schlagfolge = 9 - 1 - 8 – 2 – 7 – 1 – 6 – 2 – 5 – 1 – 4
– 2 – dann wieder 9 usw.
14. Stundenschlag auch bis 24
bei Renaissance-Uhren und astronomischen Monumentaluhren.
© All rights
reserved by
www.UhrenHanse.org |